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Hydrotherapien

Auch bei der Hydrotherapie setzen die medizinischen Fachkräfte die heilende Wirkung des Wassers ein. Im Gegensatz zur Balneotherapie spielt bei der Hydrotherapie die Zusammensetzung der im Wasser gelösten Stoffe allerdings keine Rolle. Vielmehr wird vor allem die Temperatur genutzt, um therapeutische Wirkungen zu erlangen. Denn wenn das Wasser auf unseren Körper trifft, kann es die Kälte beziehungsweise Wärme direkt an uns weitergeben. Aber auch der Druck und der Auftrieb des Wassers können bei der Hydrotherapie helfen. Kneipp-Kuren, Unterwasser-Strahlmassagen und Wechselbäder beleben den Körper, regen die Durchblutung an und sorgen auf diese Weise für eine wohltuende Erfrischung und lang anhaltende Entspannung.

Wassertherapien bei akuten und chronische Beschwerden

Eine Hydrotherapie behandelt sowohl akute als auch chronische Beschwerden. Die Wassertherapien können darüber hinaus vorbeugend und stabilisierend eingesetzt werden. Viele Mediziner arbeiten bei der Kur zur Regeneration des Körpers und zur Heilung der Beschwerden mit verschiedensten Hydro-Behandlungen. Da Wasser einen ganz besonders hohen Stellenwert in Ungarn einnimmt, erstaunt es nicht, dass die Hydrotherapie in den Kurkliniken und Thermen sehr geschätzt wird. So bieten alle Thermen in Ungarn sehr mannigfache und wirkungsvolle Behandlungen an. Wer also zur Kur in die Therme Sárvár, ins Heilbad Hajdúszoboszló oder in die Therme Szentgotthárd geht, kann sich auf viele Bäder und Wassertherapien freuen.

In den Thermalbädern und Kurkliniken Ungarns gibt es meist eine Vielzahl verschiedener Becken, in denen auch die Wassertemperaturen variieren. So können die Thermen-Gäste und Kur-Patienten den Körper nach dem Saunagang im Tauchbecken beleben, sich im körperwarmen Heilbecken entspannen oder im angenehm kühlen Sportbecken einige Runden schwimmen. Fast alle Thermen in Ungarn verfügen in ihren Becken außerdem über Massagedüsen, aus denen das Heilwasser mit unterschiedlich starkem Druck auf den Körper trifft. Auch diese in die Bäderlandschaft integrierten Düsen haben hydrotherapeutische Wirkung und runden das medizinische Angebot bei einer Kur in Ungarn hervorragend ab. So setzt beispielsweise die Therme Debrecen gezielt die Massagedüsen und Pilzduschen bei der Heilbehandlung ein.

Colon-Hydro-Therapie

Die Colon-Hydro-Therapie ist eine Weiterentwicklung einer klassischen Darmspülung. Denn hierbei werden mittels eines speziellen Gerätes sanft circa zehn Liter Wasser in den Darm geleitet. Da die Temperatur des Wassers hierbei immer von etwa 20 auf 40 °C wechselt, regt diese Methode die natürliche Darmtätigkeit zusätzlich an. Eine gleichzeitige leichte Massage des Bauchs führt ebenfalls zur Verbesserung der Peristaltik. Das Wasser spült außerdem Ablagerungen, die sich innerhalb der Darmschleimhaut angesammelt haben, aus dem Verdauungstrakt heraus. Bei einer Kur findet diese hydrotherapeutische Maßnahme nicht nur zur Linderung von Verdauungsstörungen und chronischer Verstopfung Anwendung, sondern wird beispielsweise auch bei Kopfschmerzen, Übergewicht und Akne eingesetzt.

Wassertreten

Wassertreten ist eine hydrotherapeutische Methode, die vor allem durch den Priester Sebastian Kneipp bekannt wurde. Beim Wassertreten gehen die Patienten auf der Stelle durch etwa kniehohes kaltes Wasser, solange, bis sich ein ausgeprägtes Kältegefühl in den Füßen zeigt (nach etwa einer halben Minute). Nach einer kurzen Aufwärmphase außerhalb des Wassers, wird der Vorgang mehrmals wiederholt. Wassertreten regt den Kreislauf und die Durchblutung an. Es wird bei Kuren zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems, aber auch gegen Krampfadern und Migräne eingesetzt. In vielen Kurparks und Heilbädern gibt es spezielle Kneippbecken, in denen die Patienten das Wassertreten eigenständig durchführen können.

Abreibungen und Waschungen

Abreibungen und Waschungen zählen wohl zu den sanftesten Methoden der Hydrotherapie. Denn hierbei reibt der Therapeut vorsichtig mit einem feuchten, individuell temperierten Tuch die zu behandelnde Körperstelle ab. Auch hierdurch wird die Durchblutung gefördert. Der größte Vorteil von Abreibungen und Waschungen ist, dass sie auch bei sehr schwachen Personen und sogar bei Bettlägerigen durchgeführt werden können, ohne dass es zu anstrengend für die jeweiligen Patienten wird. Bei einer Kur spielen Abreibungen und Waschungen – je nach Krankheitszustand – ebenfalls eine große Rolle.

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